Sie haben Power, sie kosten nicht die Welt und - das wichtigste - sie sind oben offen. Drei Cabrios, die einigermaßen erschwinglich und irgendwie kultig sind.
Das VW New Beetle Cabrio 1.8 T, das Mini Cooper S Cabrio und der Mazda MX 5 2.0. Sie sind ähnlich und doch verschieden. Vergleichbar und doch völlig anders. Wir haben einen Kompressormotor (Mini), einen Sauger (MX-5) und einen Turbo (Beetle). Und 150, 160 und 170 PS. Wolfgang Rother hat die drei Kandidaten ausgiebig getestet.
VW New Beetle Cabrio 1.8 T:
(150 PS/0 auf 100: 9,3 sec/220 Nm/Vmax: 202 km/h/24.625 Euro)
Im Beetle sitzt man wie in einer Badewanne. Selbst Personen über 2 Meter haben in diesem Auto keinerlei Probleme. Er ist langstreckentauglich und solide verarbeitet. Der Motor ist soverän, Überholmanöver sind keine Reise ohne Wiederkehr. Für Männern mag das Image und das Design des Beetle zu weich sein.
Positiv:
- Viersitzer
- äußerst harmonisches Fahrverhalten
- hohes Frischlufvernügen
- günstigster Unterhalt im Test
- großer Kofferraum
Negativ:
- winzige Ladelucke
- 5-Gang-Getriebe
- lange Aufpreisliste
Mazda MX-5 2.0:
160 PS/188 Nm/0-100: 7,9 sec/ Vmax 210 km/h/23.700 Euro)
Der MX-5 ist ein kompromissloser Sportler: Motor vorne, Antrieb hinten. Er ist zwar weicher, aber immer noch hart abgestimmt, der Motor hängt bis fast 7000 Umdrehungen munter am Gas, hat Heckantrieb und sogar eine Hinterachssperre. Seine Heimat sind kurvige Landstraßen. Reisetauglich ist er leider nicht. Der Kofferraum ist winzig (150l), die Windgeräusche bei geschlossenem Verdeck orkanartig. Ständig denkt man: „Da ist doch ein Fenster offen!“ Lange schnelle Autobahnfahrten sind für den Fahrer deshalb ziemlich stressig. Anerkennung verdient, dass ESP Serie ist. Der MX-5 ist für Personen über 1,86 Meter nicht geeignet.
Positiv:
- Motor
- ESP serienmäßig
- Gewichtsverteilung 50:50
- Unterhaltskosten
- Verbrauch unter 10 Litern
- Anschaffungspreis
- hoher Fahrspaß
Negativ:
- billige Materialanmutung im Innenraum
- kleiner Kofferraum
- hohes Geräuschniveau bei geschlossenem Verdeck
- geringe Langstreckentauglichkeit
Mini Cooper S Cabrio
(170 PS/220 Nm/7,4 sec von 0 auf 100/Vmax 215 km/h/24.550 Euro)
Der Mini hat die höchste Leistung im Test, den mit Abstand höchsten Benzinverbrauch von über 14 Litern und er ist am teuersten in Anschaffung und Unterhalt. Ein Viersitzer ist er nicht, die Rückbank sollte man mangels Kofferraumplatz eher als Gepäckablage betrachten. Zwar sind die Sitze umklappbar, aber die Kofferraumöffnung ist ein Briefkastenschlitz, außerdem bleiben die Überrollbügel starr. Genau wegen dieser Überrollbügel kann man sich die Heckscheibe und den Innenspiegel eigentlich sparen. Denn das Mini Cabrio ist sehr unübersichtlich. Doch wer das alles in Kauf nimmt, bekommt ein Auto, das ihm viel Freude macht. 170 PS, sogar eine (optionale) Vorderachssperre, die auch auf regennasser Fahrbahn und beim Herausbeschleunigen aus Kurven für spürbar mehr Traktion sorgt. In diesem Auto fährt man tatsächlich wie in einem Go-Kart. Gerade in der Innenstadt fühlt man sich mit dem Mini-Cooper sehr beweglich. Und wem Preise weit über 30.000 Euro nicht viel sind, der kriegt ein Designerstück mit zweifarbigem Leder in Bicolor, Rallyestreifen und ultrascharfen Felgen im 17-Zoll-Format überreicht. Der neue Mini kommt im Herbst, dürfte aber nicht viel anders aussehen als der Alte. Mit dem neuen kommen auch neue Motoren in Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern. Da kann man ja nur hoffen, dass der Fahrspaß bleibt und der exorbitante Verbrauch geht.
Positiv:
- hoher Fahrspaß
- hohe Fahrleistungen
- Kompressorsound
- Vorderachssperre
- wenig Windgeräusche offen und geschlossen
Negativ:
- schlechte Sicht nach hinten
- hoher Anschaffungspreis
- lange Aufpreisliste
- höchste Unterhaltskosten im Test
- inakzeptabler Verbrauch
Quelle: motorvision.de