rote Zora hat geschrieben:Ich mache mir Sorgen um die Menschen dort, die Umwelt wo der Fallout niederregnet und alles was es nach sich ziehen wird
Ich mach mir sehr große Sorgen.
Vorwiegend natürlich um die momentane Situation in den betroffenen Anlagen. Ich hoffe das noch ein Wunder geschieht und die Situation eingedämmt werden kann. Von "unter Kontrolle bringen" kann ja keine Rede mehr sein.
Weiter mache ich mir meine Gedanken wie es denn weitergeht. Das Thema kann man meiner Auffassung nach nicht national lösen sondern nur global. Was macht es für einen Sinn in Deutschland Kernkraftwerke abzuschalten und dann den Strom aus Kernkraftwerken in Frankreich oder schlimmstenfalls aus Bulgarien zu beziehen. Das Thema Sicherheit der deutschen KKW sehen sicher viele Leute anders als ich. Ich weiß auch das alle KKW nicht mehr den neusten Standards entsprechen, aber bei den deutschen KKW´s haben wir es zumindest selbst in der Hand / Verantwortung.
Was also tun ? Abschalten wie es zur Zeit viele gerne wollen. Wo sind die Alternativen ? Ökostrom ? Bei den Kapazitäten die sogenannter Ökostrom zur Zeit bietet ist das mittelfristig wohl auch keine Lösung. Also zurück zu altbewährtem? Verbrennen von fossilen Energieträgern (Kohle, Gas, Öl). Was machen wir dann (global) mit den ohnehin schon mauen Klimaschutzzielen ?
Ich bin seit letzter Woche sehr zwiegespalten. Ich war immer ein Beführworter der Kernernergie als Brückentechnologie. Seit letzter Woche bin ich aber mit mir selbst nicht im reinem. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich denken soll und meine Meinung muß ich neu definieren.
Im Moment wäre ich für folgende Lösung, auch wenn mit Sicherheit viele von euch anders denken.
Kernenergie als Brückentechnologie - ja. Aber nicht mit alten Meilern. Wenn dann nur mit neuster Technologie (Druckwasserreaktoren wie den EPR, Notstrom- und andere Notsysteme in eigenen Bunkergebäuden etc).
Das bedeutet aber auch das man in deutschland auch über den Bau neuer KKW nachdenken muß, weitergedacht aber mit Sonderabgaben (Brennelementesteuer etc) zu versehen um
a) weiter in vernünftige Endsorgungs- bzw Endlagerstrategien zu forschen
b) in Forschung & Entwicklung erneuerbarer Energieträger zu investieren.
Das die alten Meiler (besonders die Siedewasserreaktoren) kurzfristig vom Netz müssen ist meiner Auffassung nach ein guter Ansatz. Auch die verpflichtung die "neueren" KKW auf den letzten (möglichen) Stand der Technik zu bringen ist auch ein erster Schritt.
Aber mittelfristig müssen wir ein vernünftiges Konzept in unserer Energiepolitik haben. Das heißt das sich beide Seiten bewegen müssen, Kernkraftwerksgegner und -befürworter.
Weil nun wieder voll auf die fossilen Energieträger zu setzen kann ja auch nicht unser Ziel sein.
Ich bin mal auf die Diskussion (auch hier im Forum) gespannt.