15 Jahre Mauerfall: Wie Deutschland feiert !
Hier ein Auszug der RP-Online:

SPD-Parteivorsitzender Franz Müntefering, Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und CDU-Vorsitzende Angela Merkel (von re.) richten die Schleifen ihrer Kränze. Die Politiker haben sie an der Bernauer Straße niedergelegt...

Die Kreuze am ehemaligen Checkpoint Charlie erinnern heute an die 1.065 Menschen, die bei Fluchtversuchen an der Mauer starben.

Als Souvenir an einen Berlin-Besuch werden heute auch an der Mauergedenkstätte Militärmützen verkauft.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) würdigte den Jahrestag als Zustand "des historischen Glücks". Der 9. November 1989 sei für ihn das welthistorisch bedeutende Datum, noch vor dem 11. September 2001, dem Tag der Terroranschläge auf die USA.

Er brachte politisch die Wiedervereinigung auf den Weg, nachdem das Volk friedlich um seine Freiheit gerungen hat.

Horst Köhler bereitet sich an seinem Schreibtisch im Bundespräsidialamt auf die Feierlichkeiten vor.
UND die NRZ schreibt dazu:
Stolz und Scham
Wenn es ein deutsches Datum gibt, ist es der 9. November. Er wäre längst ein Feiertag, fiele die Erinnerung daran nicht so zwiespältig aus. Scham und Stolz liegen schrecklich nahe beieinander. Laut Umfrage weiß jeder dritte Deutsche nicht mehr, dass am 9. November 1989 die Mauer fiel. Dabei war das bloß der glücklichste Moment und ist historisch leider nicht der einzige Bezugspunkt. 1918 rief Philipp Scheidemann die Republik aus, 1923 versuchte Adolf Hitler am gleichen Tag einen Putsch, und 1938 setzten Schlägertruppen jüdische Synagogen und Geschäfte in Brand. Man muss aufpassen, dass ein Schicksalstag nicht die übrigen beiseite schiebt, insbesondere das Gedenken an die NS-Opfer nicht der jüdischen Gemeinde überlassen wird. Traurig genug, dass der deutsche Bundestag zum geschichtsvergessenen Raum wird, der sich heute eine Gedenksitzung schlicht spart.
D as runde Datum dominiert: Der 15. Jahrestag des Mauerfalls. Dass die Einheit ein Anschluss war, ein Nachbau West wurde, ist wahr. Vom 9. November 1989 bis zur Vereinigung ein Jahr später agierte der damalige Kanzler Kohl außenpolitisch gewieft. Aber als Reformer hat er die Chance zum Neuanfang verkannt. Es ist dilettiert worden; industriepolitisch, als man vom Prinzip Sanierung geht vor Privatisierung abrückte, psychologisch, weil man eine Generation gering schätzte, nur weil sie in der SED war.
Richtet man den Blick nach vorn, dann ist die Sorge der Ostdeutschen, dass sie aus dem selben geraten: Aus den Augen, aus dem Sinn? Die Angleichung der Verhältnisse wird wohl noch Jahrzehnte brauchen; vielleicht bleibt sie Utopie. Es ist viel Geld transferiert worden. Aber es ist auch viel geglückt. Es gibt nicht wenige Erfolgsgeschichten, und mithin ist es der Osten, der die Bestmarken setzt bei Infrastruktur und Arbeitszeit, Schulen und Kinderbetreuung.Der Schock über das Kapital, das sich verselbständigt, verstört die Opelaner in Bochum wie vorher den Osten. Gar profitable Jobs gehen verloren, wenn die Rendite woanders höher ist. Zukunftsangst führt Wessis und Ossis zur selben Frage: wohin Wandel und Umbau uns führen, was der Überbau der "Agenda 2010" sein soll. Vom früheren US-Außenminister Henry Kissinger wird in diesen Tagen gern das Bonmot über die alte Bundesrepublik zitiert, sie sei eine "Ökonomie auf der Suche nach Sinn." Die Suche dauert im vereinten Deutschland an. Nur sind wir uns inzwischen der Ökonomie nicht mehr sicher.
Wie gedenkt ihr darüber

Ich habe mich damals sehr gefreut, weil wir auch "entfernte Verwandte" drüben hatten.
Nachdenklich in die Gegend schaue.....
[/b]