Kauf den Beetle doch bei Opel

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brainstorm
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Kauf den Beetle doch bei Opel

Beitragvon brainstorm » Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:05

Ein interessanter Artikel. Gefunden bei Spiegel-Online vom 1.10.2003.

Ein Opel-Händler, der zugleich Autos von VW und Ford im
Schauraum wie in der Werkstatt stehen hat? Nach der
Reform der so genannten Gruppenfreistellungsverordnung
(GVO), die heute in Kraft tritt, ist das ab sofort in Europa
möglich. Theoretisch.

Die wesentlichen Bestimmungen der neuen EU-Verordnung zur
Liberalisierung des europäischen Autohandels lauten: Trennung
von Neuwagenverkauf und Werkstatt-Service, Möglichkeit des
Mehr-Marken-Verkaufs im Autohaus, Wegfall von lokalen
Verkaufsgebieten, beliebige Gründung von Filialen von Händlern
in Europa ohne Herstellerzustimmung ab 2005 sowie
Erweiterung des Original-Ersatzteileverkauf auf Zulieferer. Damit
wird laut Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center of
Automotive Research (CAR) in Gelsenkirchen, "die größte
Umwälzung des Autovertriebs in Europa in den letzten 50
Jahren eingeleitet".

Wenn auch sicher nicht von heute auf morgen. Besonders die
Autohersteller fürchten den neuen Wettbewerbsdruck. Seit
Monaten stritten VW, Opel & Co. mit ihren Vertriebspartnern um
die Ausformulierung neuer Händlerverträge, in denen teilweise
hanebüchene Anforderungen zur Lagerhaltung oder Gestaltung
der Ausstellungsflächen stehen. Nach Ansicht des
Zentralverbandes des Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
und Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) reine
Schikane, um durch höhere Investitionskosten die Abhängigkeit
des Händlers zu steigern, damit der in der Praxis gar keine
andere Marke anbieten kann.

Zwar sind alle Verträge inzwischen unterschrieben, doch auf die
Reaktionen der Brüsseler Behörde unter Vorsitz von
EU-Kommissar Mario Monti auf einzelne Regelungen - wie die
vorgeschriebene Raumtemperatur im Ausstellungsraum (Citroën)
oder die Spielecke in der Werkstatt (Skoda) - darf man schon
jetzt gespannt sein. Dass die Monti-Behörde nicht vor hohen
Strafen bei nicht-konformen Verträgen zurückschrecken wird,
hat sie in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen.

Trotz allem Hin und Her. Auf lange Sicht sieht nicht nur die
EU-Kommission den Autokäufer als Gewinner der neuen GVO.
Auto-Professor Dudenhöffer hat dafür vier wesentliche
Entwicklungen ausgemacht. Punkt eins: Eine Senkung der
Vertriebskosten, die beim Autopreis immerhin fast 20 bis 30
Prozent ausmachen. In fast allen neuen Händlerverträgen
wurden gesenkte Gewinnmargen aufgenommen, die laut
Dudenhöffer über den Wettbewerb der Autohersteller am Ende
beim Kunden landen werden.

Für "geradezu revolutionär" an den neuen Regeln zum
europäischen Automobilvertrieb hält Dudenhöffer zweitens die
Spaltung zwischen Autoverkauf und Werkstatt-Service. Denn
die Werkstatt ist das ertragreiche Geschäft im Autohaus und
subventioniert überwiegend den Neuwagen-Verkauf. Mit den
separaten Verträgen der neuen GVO wird der Händler künftig
zwischen zwei und drei Marken fachgerecht bedienen können.
So wird sich etwa der Opel-Händler um den
Ford-Werkstatt-Vertrag und den VW-Werkstattvertrag
bemühen. Um Ford-Kunden in die Opel-Werkstatt zu bringen,
braucht der Opel Händler bessere Preise als der Ford-Händler
bei den Ford-Reparaturen. Laut Dudenhöffer-Prognose sind
damit für den Autofahrer zwischen fünf und zehn Prozent
niedrigere Werkstattpreise im Vergleich zum heutigen Niveau
drin. Allerdings würden bis dahin noch 12 bis 15 Monate ins
Land gehen, weil die Werkstätten sich dazu erst neu formieren
müssten.

Ein Teil der günstigeren Werkstattpreise werde drittens auf das
Konto von Preissenkungen bei den Original-Ersatzteilen
zurückgehen. Denn mit der neuen GVO dürfen jetzt auch
Zulieferer ihre Ersatzteile, sofern sie aus der Produktion für den
Hersteller stammen, als Original-Ersatzteile verkaufen. Damit
könnten zum Beispiel Audi- oder BMW-Ersatzteile direkt von
Bosch, Hella, Conti, Mahle und all den Zulieferern angeboten
werden. Da bei Original-Ersatzteilen hohe Margen vom
Hersteller kalkuliert werden, rechnet Dudenhöffer auch hier mit
einem Preiswettbewerb zum Vorteil des deutschen
Autofahrers.

Und letzten Endes auch durch die europäische
Preis-Harmonisierung, die durch die Liberalisierung weiter
sichtbar werde. Im Vorgriff auf die neue GVO haben BMW,
Mercedes und Audi ihre Preise bereits vor 2002 auf
europäisches Niveau abgestimmt. Seat hat im Sommer seine
Deutschland-Preise gesenkt. Bei vielen Herstellern wurden die
seit 2002 neu in den Markt gekommenen neuen Modelle
Europa-konform eingepreist. "Und dort, wo noch keine
Harmonisierung vorliegt", sagt Dudenhöffer, "legen Quelle,
Edeka, Plus und andere die Finger in die Wunde. Die Sensibilität
für Europa-Preise war durch diese Aktionen noch nie so hoch
wie heute."

Parallel dazu wurden die Preise in den bekannten
Niedrigpreisländern zum Teil stark angehoben. Zwar finde man
immer noch Unterschiede, die bis zu 36 Prozent betragen
können. Allerdings sind viele dieser Ausreißer bei
Auslaufmodellen zu finden - wie dem Peugeot 406, dem Skoda
Oktavia, dem Ford Mondeo oder dem VW Passat, der in
Griechenland rund ein Viertel weniger kostet als in Deutschland.
Dagegen wurden in Deutschland, das seit über 30 Jahren in
Kontinental-Europa das Hochpreisland für Autos ist,
Neueinpreisungen wesentlich geringer vorgenommen: wie etwa
beim VW Golf, der in Deutschland seinen Einstiegspreis hielt,
allerdings in anderen Ländern nach oben angepasst wurde.
Ein TDI oder vielleicht der 5V(?) in mellow yellow soll es werden!

Bild

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