VW-AFFÄRE

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Highlander
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VW-AFFÄRE

Beitragvon Highlander » Montag 29. August 2005, 13:36

Vier-Personen-Diner für 1.100 Euro
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Bernd Osterloh ließ sich das Essen bezahlen, um es später selbst zu bezahlen.

Frankfurt/Main (rpo). Der neue VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh hat sich auf Mallorca ein teures Essen schmecken lassen. Die Rechnung in Höhe von 1.100 Euro hat er nach einem Medienbericht vom Konzern begleichen lassen. Osterloh bestätigt das, betont aber, dass er das Essen später selbst bezahlt habe.

Zu den Umständen erklärte er: Nach der Reise habe er dem damaligen Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer signalisiert, dass er die Rechnung erstatten wolle. Diese Erstattung sei dann nach Gebauers Entlassung nachgeholt worden.

Laut Konzernsprecher Dirk Große-Leege waren Osterloh und Betriebsratsgeschäftsführer Michael Riffel anlässlich einer VW-Modellpräsentation auf Mallorca. Dabei seien für ein Vier-Personen-Diner 1.100 Euro bezahlt worden, dies sei von der Unternehmensrevision für einwandfrei befunden worden.

In einer zweiseitigen Stellungnahme äußerte sich auch Osterloh. Riffel, er selbst und die Partnerinnen der beiden sind danach auf Einladung übers Wochenende auf Mallorca zur Passat-Präsentation gewesen. "Das ist ein ganz normaler Vorgang, da wir bei Präsentationen immer das Gespräch mit Händlern oder auch Journalisten suchen." Die zusätzlich anfallenden Hotelkosten für die Partnerinnen seien "trotz entsprechender Einladung persönlich und vor Ort beglichen worden". Die Organisation des Transports habe "wie üblich" das Zentrale Personalwesen übernommen.

Reisekostenvorschuss von Gebauer

Das Zentrale Personalwesen habe "über den dort vor Ort organisierenden Vertrieb" auch einen Tisch zum Abendessen in einem Restaurant reservieren lassen. Dieses sei ihm und Riffel nicht bekannt gewesen, "weil wir noch nie auf Mallorca waren". Für das Abendessen hätten sie von Gebauer einen Reisekostenvorschuss erhalten. Gegen den mittlerweile entlassenen Gebauer wird in der VW-Korruptionsaffäre wegen des Verdachts der Untreue und des Betruges ermittelt.

Osterloh schrieb nun: "Da das Abendessen aus unserer Sicht ungewöhnlich teuer war, haben wir Herrn Gebauer nach der Reise signalisiert, dass er erstens in einem wiederholten Fall nicht wieder ein derartiges Restaurant dieses Niveaus reservieren sollte und zweitens dass wir die Rechnung durch Abbuchung von unserem Entgelt erstatten wollen". Letzteres habe man gewollt, obwohl es auf Grund der Einladung durch den Vorstand nach den Regularien von Volkswagen nicht notwendig gewesen sei. "Wir haben uns deshalb so entschieden, weil wir an uns als Betriebsräte andere moralische Maßstäbe anlegen", erklärte er weiter.

Danach habe man allerdings nicht mehr davon gehört. Darüber hätten Riffel und er sich aber keine Gedanken gemacht, "da es nicht unüblich bei Volkswagen ist, dass derartige Buchungsvorgänge nicht kurzfristig erfolgen". Als Gebauer dann jedoch entlassen worden sei und es bis dahin noch immer keine Abbuchung gegeben habe, "haben wir nachprüfen lassen, was aus der Rechnung geworden ist". Diese sei ordnungsgemäß vom Leiter des Zentralen Personalwesens abgezeichnet und bezahlt worden. Eine Abbuchung sei nicht in die Wege geleitet worden. "Wir haben das dann umgehend nachholen lassen."

Osterloh verwies schließlich noch darauf, dass er gleich bei seinem Amtsantritt im Juli vor rund 300 Vertrauensleuten über diese Reise berichtet habe, weil es immer wieder Einladungen des Vorstands "an Arbeitnehmervertreter, wie auch für Aufsichtsräte und Manager, geben wird".

Quelle: RP-Online
http://www.rp-online.de/public/article/ ... and/104267

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