VW denkt um

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Florian
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VW denkt um

Beitragvon Florian » Montag 9. Januar 2006, 15:51

Samstag, 7. Januar 2006
Volkswagen denkt um
Bald länderspezifische Modelle

Der Autobauer Volkswagen will seine Politik der weltweit weitgehend einheitlichen Modelle aufgeben und spezielle Varianten für verschiedene Länder herausbringen. «Wir werden in Zukunft auch die eine oder andere Ausprägung eines länderspezifischen Fahrzeuges haben», sagte Markenchef Wolfgang Bernhard in Los Angeles vor Journalisten. Gleichzeitung kündigte er an, dass die endgültige Sanierung des ertragsschwachen Autobauers mindestens bis zum Jahr 2011 dauern werde.


Nach Angaben von Bernhard läuft bereits die Vorbereitung von so genannten länderspezifischen Autos. «Wir haben Leute, die daran arbeiten, an konkreten Projekten», sagte er. Einzelheiten zu Modellen wollte er nicht preisgeben. Er nannte aber die Länder USA, Russland, Indien und China als Zielgebiete. Für die USA hatte VW vor wenigen Tagen schon den Bau eines Minivans zusammen mit Chrysler angekündigt, der nur dort verkauft werden soll.



Die anderen neuen Autos sollen jedoch aus Komponenten bestehen, die im Konzern bereits vorhanden sind, um Geld zu sparen. VW hatte zum Beispiel in China wegen einer falschen Modellpolitik zahlreiche Kunden verloren. Bisher hatte VW nur sehr vereinzelt Autos auf die besonderen Märkte zugeschnitten, etwa den günstigen und robusten Gol auf Brasilien.



Bis diese und andere Aktivitäten VW wieder kräftig dastehen lassen, ist der Weg nach Einschätzung des Markenchefs noch weit. «In den nächsten drei Jahren wollen wir aus den gröbsten Themen herauskommen», sagte er. Das Ergebnis werde dann aber noch nicht zufrieden stellend sein. «Darauf aufbauend kann man dann mit neuen Produkten in fünf Jahren schon das Licht am Ende des Tunnels sehen», sagte er.



Bis zum Jahr 2008 soll die Marke Volkswagen laut Bernhard das Ergebnis um sechs Milliarden Euro verbessern. Davon sollen vier Milliarden Euro aus Kostensenkungen kommen und zwei Milliarden Euro aus dem Vertrieb. Bernhard geht nicht davon aus, dass der Autobauer durch höhere Preise oder massiv steigende Absatzzahlen aus der Krise fahren könne. Der gesamte VW-Konzern will nach früheren Angaben bis 2008 den Gewinn vor Steuern um vier Milliarden Euro auf rund fünf Milliarden Euro steigern.



Die Marke VW hat erst im letzten Quartal 2005 die Verlustzone verlassen, wie Konzernchef Bernd Pischetsrieder in einem Zeitungsinterview erklärte. Bernhard kündigte an, dass zum Erreichen der Sparziele teure Ausstattungsdetails aus den Autos herausgenommen werden sollen, wenn die Kunden diese Details nicht wertschätzen. Allein in China müssten die Kosten pro Auto um 30 bis 40 Prozent sinken, sagte der Manager und ergänzte: «Das ist machbar.» Er lehnte es mit Blick auf die Konkurrenz ab, hier Beispiele für den Ausstattungsverzicht zu nennen.



Nach einer Analyse einer VW-Arbeitsgruppe mit dem Codenamen Moonraker sind auf dem US-Markt zum Beispiel klappbare Außenspiegel überflüssig, weil die US-Kunden ein solches Detail nicht wünschen. Auch sei die Technik der Klimaanlage in den VW-Autos aufwendiger, als die US-Kunden es verlangten. Ähnliche Beispiele gebe es auch in China, sagte Bernhard.



Zu den deutschen Werken sagte er, zurzeit werde die Komponentenproduktion von VW auf ihre Leistungsfähigkeit untersucht. «Dabei deutet sich an, dass wir viele Bereiche haben, wo wir nicht wettbewerbsfähig sind», fügte er hinzu. Als denkbare Lösungen für diese Bereiche nannte er: Sanierung, Verkauf, Betreiben mit einem Partner oder Schließung. Er nannte keine Werke beim Namen. Bernhard kündigte an, dass das neue Cabrio Eos im Juli zu den Händlern kommen solle. Qualitätsprobleme hatten den Start verzögert.

quelle: www.n-tv.de
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Florian

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