
Bei Hitze setzt der Fluchtinstinkt ein
Das bestätigt auch Alfred Fuhr, Verkehrssoziologe des Automobilclubs AvD: "Bei vielen Autofahrern schlägt die Unlust bei Hitze im Auto zu sitzen in gesteigerte Aggression um." Außerdem nehme der Körper Hitze als Gefahrensignal wahr und aktiviere in uns den Urmenschlichen Fluchtinstinkt. "Wir wollen nur noch weg. Wer uns im Weg steht, erhöht die Gefahr Opfer eines vermeintlichen Unheils zu werden."
Doch damit nicht genug: Klinische Tests haben nachgewiesen, dass auch das Leistungsvermögen unseres Körpers bei hohen Außentemperaturen geringer ausfällt, weil das Blut weniger Sauerstoff transportiert. Die Folge: Das Sichtfeld verengt sich, wir bekommen einen Tunnelblick und gleichzeitig sinkt unsere Reaktionsfähigkeit. Logisch, dass Autofahrern unter diesen Voraussetzungen mehr Fehler unterlaufen - die wiederum Anlass für den hitzegeplagten Rest sind, sich noch mehr zu ärgern. Da wundert es nicht, dass sich diese explosive Mischung auch in den Unfallzahlen niederschlägt. Gerhard Arminger, Statistik-Professor an der Gesamthochschule Wuppertal, hat nachgewiesen, dass bei hohen Außentemperaturen die Zahl der Verkehrsunfälle signifikant steigt, wobei die Unfallzahlen innerorts überproportional zunehmen.
Trinken, trinken, trinken - und Pause machen
Damit die Hitzefahrt nicht zur psychischischen und physischen Tortur wird, rät Verkehrsexperte Fuhr Autofahrern folgende Tipps zu beherzigen:
Klimaanlagen bringen in Umluft-Stellung eine rasche Wärmeentlastung
Seitenfenster bei Geschwindigkeiten über 50 km/h maximal zur Hälfte öffnen. Gesundheitsgefahr!
Viel und regelmäßig Trinken. Neben Wasser besonders geeignet Fruchtsaft-Schorlen. So bannen Sie die Gefahr eines Kreislaufkolappses.
Regelmäßig Pausen machen. So können Sie nicht nur dem Hitzestau im Auto entgegen wirken, sondern auch innerlich wieder zur Ruhe finden.
Quelle: auto.t-online