Billiger tanken in Bad Homburg Und kein Andrang!

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Florian
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Billiger tanken in Bad Homburg Und kein Andrang!

Beitragvon Florian » Samstag 10. Dezember 2005, 12:32

Freitag, 2. Dezember 2005
Billiger tanken in Bad Homburg
Und kein Andrang!

In Hessen ist am Freitag die erste öffentliche Bioethanol-Tankstelle Deutschlands eröffnet worden. Wie der hessische Bauernverband und der Kölner Autobauer Ford mitteilten, befindet sich die Zapfanlage für den alternativen Kraftstoff in Bad Homburg bei Frankfurt auf dem Betriebsgelände eines Autohauses. Der Andrang an der Bioethanol-Tankstelle von Knut Kreissl wird sich vermutlich in Grenzen halten. "Geld werde ich damit nicht verdienen", sagte der Fordhändler, der als einziger in ganz Deutschland den alkoholischen Superbenzin-Ersatz öffentlich anbietet. Am Eröffnungstag verkaufte Kreissl auch zwei Ford Focus, die mit dem umweltfreundlichen Kraftstoff betrieben werden können.

Es sind die ersten Bioethanol-tauglichen Fordwagen, die in Deutschland bislang verkauft wurden. "Wir sind zurzeit der einzige Automobilhersteller, der in Deutschland kraftstoff-flexible Wagen im Angebot hat", sagte Martin Bansemer von Ford. Seit Herbst sind die Autos, die außer mit Bioethanol auch mit Super sowie mit einem Gemisch aus beiden Kraftstoffen betankt werden können, im Programm. Sie kosten 300 Euro mehr als die herkömmlichen Modelle. Ford bietet derzeit den Focus und Focus C-Max Flexi-Fuel mit Bioethanol tauglichem Antrieb an.



Bioethanol ist Alkohol, es entsteht bei der Gärung zum Beispiel von Getreide und Zuckerrüben. Vorteil des Antriebs ist die günstige CO2-Bilanz. Der Motor stößt nur jenes Kohlendioxid aus, was zuvor durch die Pflanzen bei der Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurde.

Der Bauernverband erhofft sich nach eigener Aussage mit der Produktion von Getreide zur Herstellung von Bioethanol neue Absatzmärkte. Der Beauftragte für nachwachsende Rohstoffe des Verbandes, Hans-Georg Wagner, sagte bei der Eröffnung der Tankstelle, die Produktionskapazität der deutschen Bioethanol-Anlagen betrage derzeit 500.000 Tonnen jährlich. Hierfür würden etwa 1,5 Millionen Tonnen Getreide benötigt. Wagner wies darauf hin, dass mit nachwachsenden Rohstoffen die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas verringert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könne.

Wagner sagte, dass die deutsche Land- und Forstwirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen auf 4,4 Millionen Hektar 14 Prozent des Primärenergiebedarfs decken könne, ohne die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung zu gefährden. Nach Angaben der Bundesregierung liegt der Anteil von Bioethanol, Biodiesel und anderen Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland bei 2,2 Prozent.

Der Bund subventioniert Biokraftstoffe über eine Befreiung von der Mineralölsteuer mit einer Milliarde Euro pro Jahr aus der Ökosteuer. Wagner bedauerte, dass die Mineralölindustrie bislang wenig Interesse an alternativen Kraftstoffen gezeigt habe.

Für einen Liter Bioethanol muss bei der Tankstelle Kreissl zurzeit 92 Cent gezahlt werden. Ein so betankter Wagen verbraucht auf 100 Kilometer etwa 30 Prozent mehr als mit Superbenzin. Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben der Ford-Werke nur einen Lieferanten des so genannten E85. "Für die Hersteller wird die Sache erst ab einer Lieferung ab 20.000 Liter interessant", meinte Bansemer.

In Schweden ist die Sache mit dem alternativen Kraftstoff schon weiter gediehen. Nach Auskunft von Bansemer gibt es dort 220 Tankstellen mit Bioethanol im Angebot, im Laufe des nächsten Jahres soll sich die Zahl verdreifachen. Etwa 15.000 Autos mit dem Zusatz FFV für Flexi Fuel Vehicle (kraftstoff-flexibles Fahrzeug) hat Ford bislang dort verkauft. Auch Saab und Volvo haben dort FFV-Fahrzeuge im Angebot. In Deutschland ist für Januar 2006 der Start des Saab 9-5 Biopower geplant.

"Für den Markt ist Bioethanol interessant, weil hierfür keine Mineralölsteuer gezahlt werden muss und der Anteil an biogenen Kraftstoffen laut EU-Richtlinie gesteigert werden soll", sagte der Agrarwissenschaftler Arno Becker vom Bundesverband Biogene und Regenerative Kraft- und Treibstoffe (BBK) in Berlin. In Zukunft werde außerdem mit einem so genannten Beimischungszwang gerechnet, bei dem Biokraftstoffe dem Benzin zugesetzt werden müssten. Bioethanol sei außerdem eine Einkommensalternative für die Landwirte und schaffe Arbeitsplätze.

quelle: www.n-tv.de
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Florian

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