Trendsetters Wege zum Ruhm

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rote Zora
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Trendsetters Wege zum Ruhm

Beitragvon rote Zora » Montag 28. April 2003, 10:13

Wer vorn sein will, kauft Autos vor dem Verkaufsstart in Deutschland beim US-Händler



Die Stimmung ist zwar abgekühlt, doch politischen Zerwürfnissen zum Trotz geben die USA rund um Stil und Mode weiter den Takt vor - gerade in der automobilen Welt: Zwischen Los Angeles und San Francisco ist vielfach schon heute unterwegs, was zwischen Ludwigshafen und Saarbrücken erst morgen zum Kult werden könnte.

Für findige Zeitgenossen gibt es in Deutschland eine Hintertür, durch die sie in der alten Welt schon auf der neuen Welle reiten können: freie Importeure und den grauen Markt rund um die großen US-Garnisonen. Auf diesem - nicht immer ganz verwaltungsfreien Weg - kommt manch potentieller Traumwagen nach Deutschland, lange bevor er bei einem offiziellen Händler zu haben ist. Auch die für die USA und andere Exportmärkte vorgesehenen Exoten wie zum Beispiel der neue Ford Thunderbird oder die jüngste Generation der Dodge Viper finden so ihren Weg zu uns.

Das jüngste Beispiel für diese eigenwillige Zuteilungspolitik liefert der Nissan Z 350, der das Erbe des legendären Datsun ZX antritt - siehe oben. Während der Hersteller soeben Europapremiere feierte und den Verkaufsstart für den Herbst avisiert, ist das Auto in den USA schon seit Monaten im Handel. Und wer die legendären Vorgänger kennt, weiß, dass ungezählte potenzielle Käufer voll Ungeduld auf den neuen Porsche-Boxster-S-Konkurrenten aus Japan warten. Diesen Freunden des Kulthammers von Nissan ist dank einer transatlantischen Brücke besonderer Art zu helfen: So mancher US-Soldat hat sich seinen Z350 zum Einsatz nach "Old Germany" mitgenommen - und das Auto hier flugs versilbert.

Außerdem steht der neueste Nissan-Sportler natürlich beim offiziell nur für Militärpersonal zugelassenen US-Händler um die Ecke und beim Spezial-Importeur im Internet.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem von GM zum Kult-Geländewagen stilisierten Hummer, der offiziell frühestens 2004 nach Europa kommen soll: Bereits jetzt holen ein knappes Dutzend Unternehmen den breitesten Geländewagen in der zivilen Nutzung nach Deutschland. Schon Geschichte ist der Lexus RX 300, der lange schon zwischen Flensburg und Garmisch unterwegs war, bevor der Geländegänger ganz offiziell nach Deutschland geholt wurde. Graue Importeure hatten den Transport besorgt.

Das Zeug zum Bestseller unter der Ladentheke messen Insider auch dem neuen Chrysler Crossfire bei, der zwar bei Karmann in Osnabrück gebaut wird, zunächst einmal aber exklusiv in die USA geliefert und dort schon in diesem Frühjahr auf den Straßen zu sehen sein wird. Weil Chrysler den amerikanischen Bruder des SLK nun frühestens im nächsten Sommer auch hier zu Lande anbieten will, übernehmen vermutlich schon bald findige Zwischenhändler die Rückführung. Derlei Deals laufen so effektiv, dass auch die neue Cadillac-Hoffnung CTS schon seit ein paar Wochen durch Deutschland fährt, obwohl sie erst jetzt offiziell in den Handel kommt.

Ein solcher Weg zum Traumwagen ist allerdings nicht immer einfach und erst recht nicht billig. Schließlich wollen auch die Zwischenhändler etwas verdienen. Überdies ist die Überführung etwas teurer. Relativ problemlos funktioniert dabei der Handel mit einem deutschen Importeur, der auf US-Fahrzeuge spezialisiert ist. Denn meist übernimmt er auch die entsprechende Umrüstung zum Beispiel der Beleuchtungsanlage, kümmert sich um den TÜV und organisiert die Zulassung. Schon schwieriger wird es, wenn Deutsche ihren Traumwagen in den USA kaufen oder bestellen und dann erst in Hamburg oder Bremerhaven und später zu Hause ihren Behördenmarathon starten. Doch wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg - selbst wenn dazwischen ein paar Strohmänner eingeschaltet werden müssen. Nur bei den Zulassungsbehörden, dem nachträglich fälligen Besuch auf dem Zollamt und beim TÜV steht der Kunde allein da.

Zu den deutschen Herstellern, die mitunter zuerst den kaufstarken US-Markt bedienen und damit zu Hause große Begehrlichkeiten wecken, gehören übrigens auch VW und BMW: So sind sowohl das Cabrio des VW New Beetle als auch der BMW Z4 in den USA schon seit Wochen und Monaten auf dem Markt, während hier der Verkauf gerade beginnt. Wer also die richtigen Connections hatte und sich schon gestern ein Auto von morgen sichern konnte, war im Frühjahr auf den Flaniermeilen der Star.



Quelle: Morgenpost.de
Ein runder Gruß
Sylvia


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Frodo
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Beitragvon Frodo » Freitag 16. Mai 2003, 06:11

Das Problem ist dann Ersatzteile, finde ich.

Als die Honda GB1 aus USA importiert wurde, ging das nur gut, weil es 95% gemeinsame teile mit dem in der BRD freigegebene XBR hatte.

Wer eine VFR400 aus Japan holte, oder gar einen Hesketh aus GB, der/die hat ein riesiges Problem heute.

Daher IMMER den Importeur schriftlich um Stellungnahme beten, was dann ER persönlich für einen Ersatzteillager aufbaut.

Frodo


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