Autofahrer gehören zu einer gebeutelten Spezies – zumindest, was ihr Portemonnaie angeht. Versicherungsbeiträge und ständig steigende Spritkosten sorgen für Belastungen. Doch Autofahrern steht zum Jahreswechsel 2004/2005 noch eine Belastung ins Haus: Dann steigen für bestimmte Fahrzeuge die Steuern.
Betroffen von der Steuererhöhung sind vor allem Besitzer älterer Autos, die nur geringe Schadstoffnormen erfüllen. Zwar geht die Änderung bereits auf das Jahr 1997 zurück, in der die Kfz-Steuer dahin gehend geändert wurde, dass sie stärker emissions- als hubraumgeprägt gestaltet wurde. Die Änderungen stehen also schon länger fest, sind aber bisher noch nicht richtig bekannt.
Im Kraftfahrzeugsteueränderungsgesetz von 1997 waren Änderungen für 1997, 2001, 2004 und eben 2005 festgelegt. Zum 1. Januar 2004 waren bereits Besitzer neuerer Autos von Erhöhungen betroffen, 2005 werden die älteren Fahrzeuge nachgezogen. Besitzer solcher Pkw erfahren von der Steigerung allerdings erst, wenn sie den Steuerbescheid von ihrem Finanzamt in Händen halten.
Steigerungen um rund vier Euro
Konkret: Fahrzeuge, die in Schadstoffklasse Euro 1 fallen, kosten ab dem 1. Januar 2005 rund vier Euro pro 100 Kubikzentimeter Hubraum mehr. Benziner steigen von 10,84 Euro auf 15,13 Euro, Diesel kosten statt 23,06 dann 27,35 Euro. Ganz schön happig also. Fahrzeuge, für die früher ein Fahrverbot bei Ozonalarm nicht galt, kosten ab 2005 21,07 Euro (Benziner) bzw. 33,29 Euro (Diesel). Fahrzeuge, für die früher bei Ozonalarm ein Fahrverbot galt, steigen auf 25,36 Euro (Benziner) und 37,58 Euro (Diesel).
Wie kann man erkennen, ob man von den Erhöhungen betroffen ist? Dabei hilft die Schlüsselnummer im Fahrzeugschein. Bei der Zahl unter Punkt 1 im Fahrzeugschein sind die beiden letzten Ziffern entscheidend. Ganz grob lässt sich sagen, dass niedrigere Zahlen eher von der Steuererhöhung betroffen sein könnten als höhere Zahlen. Schlüsselnummern ab der Zahl 30 sind nicht von der Steigerung betroffen, mit Ausnahme der Ziffern 34 und 77. Unterhalb von 30 sieht es eher schlecht aus. Besitzer solcher Autos sollten mit steigenden Kosten rechnen. Letzten Aufschluss geben Listen über die Steuersätze, beispielsweise vom ADAC.
Auch Förderungen laufen aus
Im Jahr 2005 gibt es aber nicht nur Erhöhungen, auch Förderungen laufen aus. Wer also in nächster Zeit einen Neuwagen erwerben will, sollte den Kauf in diesem Jahr tätigen. Denn dann erhält er wenigstens noch einen Teil der Kfz-Steuer-Befreiung. Beim Kauf von Neuwagen in 2004 gibt es zwar noch die Förderung, sie kann aber in den meisten Fällen nicht mehr ganz in Anspruch genommen werden, weil spätestens am 31. Dezember 2005 jede Förderung endet, auch wenn der Betrag noch nicht ganz aufgebraucht ist (das kann beispielsweise bei hubraumschwachen Benzinern passieren).
Vorsicht ist allerdings bei Dieseln geboten: Zwar gibt es auch hier beim Erwerb in 2004 noch die Förderung, wichtig ist allerdings die Frage des Rußpartikelfilters. Zum einen sollten neue Diesel unbedingt darüber verfügen, allerdings ist noch nicht geklärt, ob solche Fahrzeuge steuerlich gefördert werden. Optimal wäre also, wenn der in 2004 gekaufte Diesel die Euro 4-Norm erfüllt und zugleich über einen Rußpartikelfilter verfügt.
Quelle: rp-online
