Kleine Fahrer-Schule mit Hans-Joachim Stuck

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Highlander
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Kleine Fahrer-Schule mit Hans-Joachim Stuck

Beitragvon Highlander » Freitag 10. Dezember 2004, 09:33

Mal was fahrtechnisches für euch, gerade, wenn man noch etwas unerfahren ist im Winter....

So vermeiden Sie eine gefährliche Rutsch-Partie auf verschneiten Straßen

Wenn man den Renn-Profi Hans-Joachim Stuck fragt, dann ist es gar nicht so schwierig, den Winter unbeschadet zu überstehen. Bevor man sich den fahrerischen Anforderungen zuwendet, müssen zunächst einige Selbstverständlichkeiten klar sein.

Was muss ich beim Fahren beachten?

Der Fahrer braucht im Auto optimale Sichtverhältnisse. Deshalb vor Fahrtantritt alle Scheiben, Außenspiegel und Scheinwerfer von Eis, Schnee oder Verschmutzungen befreien. Eine voll aufgedrehte Heizung beziehungsweise Lüftung hilft schnell gegen beschlagene Scheiben und sorgt so auch im Innern des Fahrzeugs für gute Sicht.

Der Autofahrer muss seine Geschwindigkeit den winterlichen Verhältnissen anpassen. Wer zu schnell fährt, landet schnell neben der Straße. Wenn die Haftung auf trockenem Asphalt beim Faktor Hundert liegt, dann finden die Reifen des Autos auf einer schneebedeckten Straße nur noch 30 Prozent Haftung.

Gebührender Sicherheitsabstand ist eine Grundvoraussetzung, um sicher ans Ziel zu kommen. Winterreifen, angepasstes Tempo und vorausschauende Fahrweise lauten also die Grundempfehlungen.

Was tun, wenn das Auto trotz aller Vorsicht instabil wird? Das heißt: Schieben über die Vorderräder, Ausbrechen des Hecks beim Beschleunigen oder harten Zurückschalten. In einer solchen Situation ist es ratsam, sofort die Kupplung zu treten. Dadurch können auch die Antriebsräder frei drehen, das Auto stabilisiert sich schneller.

Als nächstes ist eine schnelle Reaktion am Lenkrad gefordert, nämlich Gegenlenken. Weniger ist hierbei eindeutig mehr. Wer in Panik gerät und das Lenkrad zu weit herumreißt, überspannt den Bogen: Die Räder stehen so quer zur Fahrtrichtung, dass sie keine Lenkkräfte übertragen können. Der Profi empfiehlt: Schnell, aber begrenzt gegenlenken. Eine viertel Lenkradumdrehung reicht meistens!

Bremsen ist generell vor der Kurve sicherer als in der Kurve. Wer also vor der ersten Lenkbewegung sein Tempo gedrosselt hat, kommt besser um die Kurve. Vom Motormoment befreite Räder können höhere Lenk- und Seitenführungskräfte übertragen.

Die meisten modernen Autos sind heute serienmäßig mit ABS ausgestattet. Im Notfall sollte schnell und hart aufs Bremspedal getreten werden, damit möglichst viel Bewegungsenergie vernichtet wird. Das Fahrzeug bleibt trotzdem lenkbar, man kann also noch versuchen, um das Hindernis herum zu lenken, wenn man merkt, dass der Bremsweg nicht reicht. Bei Fahrzeugen ohne ABS bleibt die Stotterbremse bei getretener Kupplung die richtige Methode, um möglichst gut zu bremsen und dabei auch noch etwas lenken zu können.

Einige kleine Raffinessen verrät der Profi auch noch: Frontangetriebene Fahrzeuge kommen beispielsweise rückwärts besser einen Steilhang hoch als vorwärts, weil so die Antriebsräder besser belastet sind. Und im zweiten Gang ist das Anfahren auf schneeglattem Untergrund wesentlich einfacher als im ersten, weil dann die Antriebsräder nicht mehr so schnell durchdrehen.

Wenn Sie diese Tipps von Rallye-Profi Hans-Joachim Stuck beherzigen, kommen Sie sicherer durch den Winter. Dabei sollten Sie natürlich auch darauf achten, dass Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen nur auf Winterreifen unterwegs sind.

Möchten Sie mehr zum Thema Winterreifen erfahren? Hier finden Sie viele nützliche Informationen: www.warum-winterreifen.de

Quelle: www.fulda.de

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