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Florian
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Autofahrer als Produktberater

Beitragvon Florian » Mittwoch 15. Februar 2006, 07:23

Burscheid/Ingolstadt - Die Atmosphäre ist beinahe gespenstisch: Im gleißenden Scheinwerferlicht stehen in einer Halle vier silberne Großraumlimousinen, drum herum einige neugierige Menschen, die eingehend die Fahrzeuge studieren.

Die Autofahrer arbeiten in dem ehemaligen Fernsehstudio quasi mit an der Zukunft: Sie sind Gäste einer so genannten Car-Klinik, bei der Hersteller und Zulieferer ihre Kunden nach Wünschen und Anforderungen fragen und sie um Entscheidungshilfe beim Produktentstehungsprozess bitten.



«In einer möglichst "klinischen" Atmosphäre sollen sie frei von jeder Ablenkung "am lebenden Objekt" über ihre Vorlieben Auskunft geben, einzelne Modelle bewerten und Verbesserungsvorschläge machen», sagt Silke Strauch, die beim Innenraum-Spezialisten Johnson Controls in Burscheid (Nordrhein-Westfahlen) die Konsumentenforschung leitet.

Um den Geschmack der Kunden auch in Zukunft zu treffen und dem Hersteller im Entwicklungsprozess Hilfe bieten zu können, bittet Strauch pro Jahr rund 1000 freiwillige Tester um ihre Meinung. Drei- bis viermal lässt sie die Laiengutachter einen Fahrzeuginnenraum unter die Lupe nehmen. In zwei Stunden rotieren die Tester durch alle vier Autos und beantworten jeweils mehr als 50 Fragen zu Sitzen, Türkonsolen, Bedieninstrumenten, Dachhimmel oder Kofferraumaufteilung.

Zum ersten Mal auf Tuchfühlung gehen Probanden dabei oft schon Jahre vor dem Start eines neuen Modells. «Bereits während Design und Marketing am Konzept eines Autos arbeiten, laden wir bei manchen Modellen zur ersten Car-Klinik ein», sagt Hans Berger, Leiter Markenstrategie bei Audi in Ingolstadt. «Vor allem wenn wir wie jetzt mit dem Q7 ein Fahrzeug für ein neues Segment entwickeln, fragen wir frühzeitig ab, ob wir mit dem geplanten Zuschnitt den Geschmack und die Bedürfnisse unserer Zielgruppe treffen.»

Ein bis zwei Jahre später rufen die Designer dann laut Berger häufig noch einmal ins Studio. Dabei gilt es, an maßstabsgetreuen Modellen, Fahrzeugen aus Ton oder so genannten Sitzkisten die Wirkung verschiedener Details und Stilmerkmale zu überprüfen. Kurz vor der Markteinführung kommt bei einer dritten Klinik noch einmal das serienreife Modell auf den Prüfstand des Kundengeschmacks.

Aber nicht nur Form und Funktion müssen die Kunden überzeugen. Auch technische Komponenten und neue Assistenzsysteme werden auf ihre Alltagstauglichkeit hin getestet. Deshalb betreibt zum Beispiel Mercedes in Berlin eigens einen Fahrsimulator, in dem neben den Forschern regelmäßig auch Otto-Normal-Fahrer Platz nehmen. «In einer virtuellen Umgebung können wir dort unter sehr realistischen Bedingungen ausprobieren, wie unsere Kunden später mit Abstandsregeltempomat, Bremsassistent oder Nachtsichtsystem zurecht kommen», sagt Mercedes-Sprecher Norbert Giesen.

Ausgewählt werden die Teilnehmer nach speziellen Kriterien: «Das sind Menschen wie Du und Ich, die einen repräsentativen Querschnitt der Zielgruppe bilden», sagt Johnson-Controls-Expertin Strauch. Aufschlussreich ist eine Car-Klinik aber nicht nur für den Gastgeber. Auch die Probanden haben manch unerwartete Einsicht: «Hier lernen selbst die eingefleischten Stammkunden auch die Autos anderer Hersteller sehr genau kennen», sagt Strauch. «Hin und wieder entdeckt sogar ein Opel-Fahrer seine Liebe zu VW - und umgekehrt.»

quelle: www.web.de
Viele Grüße von
Florian

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Highlander
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kann man sich da bewerben....

Beitragvon Highlander » Donnerstag 16. Februar 2006, 12:08

...oder wie läuft das :?:

Ist das wie bei statischen Bundesamt...... :roll:

Hätte richtig Spass daran :wink:


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