Ethanol statt Benzin tanken

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Florian
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Ethanol statt Benzin tanken

Beitragvon Florian » Montag 20. Februar 2006, 05:11

Köln/Rüsselsheim - Die Automobilindustrie arbeitet mit Hochdruck an alternativen Antrieben. Doch weil die Technologien noch nicht serienreif sind, entdecken jetzt auch die Europäer eine Alternative, die sich andernorts bereits bewährt hat: Ethanol.

Dieser Kraftstoff wird nach Angaben von Ford-Sprecher Isfried Hennen aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen wie Getreide oder Zuckerrüben gewonnen. Er kann nach geringen Umbauten in jedem Benzinmotor verbrannt werden. "Der Kraftstoff hat eine bessere CO2-Bilanz und damit einen geringeren Einfluss auf den Klimawandel, er verringert die Abhängigkeit von den endlichen Rohölreserven, und er kann wegen der Befreiung von der Mineralölsteuer in Deutschland sogar die Betriebskosten senken", sagt Ford-Manager Wolfgang Schneider.



So sollen Ethanol-Kunden in Deutschland trotz des um etwa 30 Prozent höheren Verbrauchs rund 20 Prozent beim Tanken sparen, rechnet Schneider vor. Anders als beim Einsatz von Erdgas müsse die Technik kaum verändert werden: "Lediglich der Tank wird anders beschichtet, die Kraftstoffleitungen sind etwas widerstandsfähiger, und der Motor bekommt gehärtete Ventile sowie eine neue Steuerung."

Auch für den Fahrer gibt es keine Nachteile, sagt Saab-Sprecher Olaf Meidt. Dabei können die Fahrzeuge mit einem nahezu beliebigen Gemisch aus Super und Bio-Ethanol betrieben werden. "Nur bei tiefen Temperaturen sollte man nicht mehr 85 Prozent Ethanol (E85) tanken, da es sonst Probleme beim Kaltstart geben kann", sagt Meidt.

Allerdings hat die Sache einen Haken: Nach Angaben von Per Carstedt von der Bio Alcohol Fuel Foundation (BAFF) im schwedischen Örnsköldsvik werden in Brasilien bereits 15 Milliarden Liter Bio-Ethanol pro Jahr produziert. Dagegen gibt es den umweltfreundlichen Kraftstoff in Deutschland bislang quasi nicht zu kaufen. Doch weil in Schweden laut Ford-Manager Schneider seit einigen Jahren ein Modellprojekt für Ethanol-Fahrzeuge läuft und entsprechend schnell eine Infrastruktur gewachsen ist, haben Ford und Saab jetzt auch in Deutschland umgerüstete Autos im Programm. Fürs erste müssen sich Interessierte mit der Wahl zwischen Ford Focus, Ford C-Max und Saab 9-5 begnügen.

Eher kurz- als mittelfristig könnten weitere "Flexfuel"-Fahrzeuge nach Deutschland kommen. Schließlich laufen in Schweden auch Volvos mit Ethanol. "In Brasilien ist das Flex-Fuel-System bewährt", sagt Rolf Leonhard vom Zulieferer Bosch in Stuttgart. In Brasilien werden nach Angaben des Unternehmens pro Jahr mehr als eine Million solcher Fahrzeuge verkauft. Sie kommen damit auf mehr als 70 Prozent Marktanteil.

Auch VW-Forschungschef Matthias Rabe macht sich für Alkohol im Tank stark. Er fordert eine Beimischung des Bio-Sprits zum konventionellen Kraftstoff. "Unsere Motoren sind bereits auf einen Anteil von bis zu zehn Volumenprozent Ethanol im Ottokraftstoff vorbereitet." Immerhin zeigen die Bemühungen der Anbieter erste Erfolge: So hat laut Ford-Sprecher Hennen inzwischen ein Händler in Bad Homburg die erste öffentliche Bio-Ethanol-Tankstelle eröffnet. Auch die "Oil!"-Tankstellenkette will jetzt E85 an den Niederlassungen in Hennef, Saarlouis und Troisdorf anbieten.

quelle: www.web.de
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Florian

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chilli
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Beitragvon chilli » Montag 20. Februar 2006, 08:50

Daß Brasilien schon seit über 20Jahren mit Alkohol fährt ist doch hinlänglich bekannt. Sie produzieren ja auch Zuckerrohr zum Abwinken! Demggegenüber haben sie so gut wie keine Erdölvorkommen!
Der größte Vorteil, den Ethanol hat wird hier gar nicht beschrieben.....
Es hat eine Klopffestigkeit die es zulassen würde, Motoren ohne Klingelprobleme bis zu einer Verdichtung von 15:1 zu fahren. Das heißt, das wäre der ideale Sprit für hochgezüchtete Otto-Motoren!
Wegen dieser hohen Klopffestigkeit, wurde Ethanol schon im zweiten Weltkrieg von den Deutschen in Flugmotoren eingesetzt, da hochwertiges Flugbenzin Mangelwahre war.
Alkohol hat auch einen Gefrierpunkt von -70°C was auf jeden Fall besser ist als
Bio-Diesel :wink: der Nachteil des ganzen er ist stark hygroskopisch(Wasseranziehend) und aggresiv gegenüber Gummiteilen.
Ciao
Chris u. Knutschi

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rote Zora
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Beitragvon rote Zora » Donnerstag 10. Mai 2007, 13:21

Wie der Westen die Nahrung der Armen verfeuert

...

Der Appetit der Welt auf Treibstoff ist unersättlich. Das Getreide, das nötig ist, um den 120 Liter fassenden Tank eines Geländewagens mit Ethanol zu füllen, reicht aus, um einen Menschen ein Jahr lang zu ernähren. Von der Menge, die destilliert werden muss, wenn der Tank alle zwei Wochen gefüllt wird, könnten sich 26 Leute ein Jahr lang satt essen. :shock:

...

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Beitragvon hasibaer » Donnerstag 10. Mai 2007, 13:30

und wir haben weltweit eine Nahrungsmittelüberproduktion.
die EU zahlt Beihilfen für brachliegenden Anbauflächen, bzw. für die Vernichtung von Lebensmittel.
der Hunger entsteht nur, weil keiner die Verteilung/den Transport bezahlen will.

P.S. das Getreide für die Ethanolherstellung können die gerne haben, den es kann verschimmeltes, Genmanipuliertes, .... sein, das sonst sowieso keiner will. und ich ess dann mein Steak halt ohne Brot

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rote Zora
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Beitragvon rote Zora » Donnerstag 10. Mai 2007, 13:42

Häschen, ich denke, das Problem geht uns alle an. :?


Vor allem der Amazonas-Regenwald gerät noch mehr als bisher in Gefahr. Zwar wird er durch die Zuckerrohrplantagen nicht direkt bedroht, weil Zuckerrohr dort nicht gedeiht. Durch die ungehemmte Expansion der Anbauflächen in anderen Gebieten verlagern sich aber die Kulturen von Soja und anderen Nutzpflanzen, vor allem aber die Viehzucht, weiter ungehemmt auf ehemaliges Urwaldterritorium. Die „fazeinderos“ stellen gerade Millionen Hektar Anbauflächen um auf den Zuckerrohranbau.

Quelle: faz.net
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Beitragvon rote Zora » Mittwoch 27. Juni 2007, 11:01

Biokraftstoffe sind nicht nur positiv zu sehen :(


Tödlicher Sprit

Mafiöse Banden, abgeholzte Regenwälder und Hungersnöte – die Produktion des Bioethanol, das in Zukunft Autos antreiben wird, hat viele dunkle Seiten.

Innocence Dias starb einen grausamen Tod. Die Mörder schnitten ihm die Kehle durch, und er hatte sieben Messerstiche im Körper. Sein Fehler war, dass er sein Land nicht an eine Gruppe von Paramilitärs verkaufen wollte, die eines Tages in seinem Dorf Llano Rico im kolumbianischen Departement Antioquia auftauchte. Nach dem Mord gab Dias` Familie auf und floh. Heute wachsen auf dem Land der Vertriebenen Ölpalmen der Biokraftstoff-Firma Urapalma, mit der die Paramilitärs zusammengearbeitet haben. "Dias starb, weil die Welt ökologisiert wird", kommentierte die britische "Sunday Times", die Anfang Juni ausführlich über das Verbrechen und seine Hintergründe berichtete.


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Beitragvon hasibaer » Mittwoch 27. Juni 2007, 16:05

auch wo anders wird für Geld gemordet, der Faden wird zu weit gesponnen, wenn es heißt ökologische Denkansätze sind an dem Mord Schuld.
Dann müsten wir Geld und Besitz grundsätzlich abschaffen, das hat aber schon im real existierenden Kommunismus trotz abschottung, nicht geklappt. :P

Franz Henneken

Nahrungsmittelüberproduktion???

Beitragvon Franz Henneken » Mittwoch 8. August 2007, 13:26

Wie bitte :shock: ?

@ Hasibaer: Gibt es wirklich eine Nahrungsmittelüberproduktion, global gesehen? Ich denke, nach den Preissteigerungen der letzten zwei Wochen wirst Du jetzt bestimmt etwas anderes denken. Jedenfalls sind die Milchseen und die Butterberge restlos verschwunden, und auch ist es von den USA auch nicht mehr üblich, an die hundert Schiffsladungen Getreide ins Meer zu schütten.

Ich komme aus der Branche Landwirtschaft und kenne zwar nicht die exakten Zahlen auswendig, aber die Tendenz, und die ist absolut eindeutig: Die Weltbevölkerung steigt immer noch immer schneller, während die Lebensmittelproduktion stagniert, der Bedarf sich aber dadurch deutlich steigt, weil ein nicht ganz unwesentlicher Teil davon zu Kraftstoffen verarbeitet werden soll. Hinzu kommt, dass jetzt ausgerechnet den Chinesen das Milchtrinken beigebracht werden soll. Was haben die Milch- und Butterpreise in letzter Zeit gemacht? Genau, sind gestiegen! Dazu wird in China eine Milchviehhaltung aufgebaut, was es vor wenigen Jahrzehnten noch garnicht gegeben hat. Das Futter dafür? Wird für teuer Geld in Südamerika aufgekauft, in gewaltigen Mengen von Mais und Soja. Sieh' an, die Preise dafür steigen in Europa, was beweist, dass eins ins andere greift.

Neulich habe ich gelesen, dass als Zusatzfutter für Schweine und Hühner wieder Fischmehl angeboten werden soll. Natürlich kräftig von der EU subventioniert. Die Fischbestände? Sind kurz vor'm Zusammenbruch. Also noch mehr Schleppnetze, Schutzgebiete sollen dafür lieber eingeengt oder massenhaft abgeschaft werden. . .

Und meinen einige doch tatsächlich, nur die Gentechnik kann mit exakt maßgeschneiderten Pflanzen helfen. Auch so ein Trugschluss, schon jetzt zeigen sich weitere Folgen, wie auch extreme Monokulturen, erhöhter Einsatz von Pestiziden und Insektizieden, trotzdem. Warum verschwinden die Bienen hauptsächlich in den USA so plötzlich und rätselhaft? Warum gab es vor einem halben Jahr extreme Rückstände von Pflanzengiften wie Monsanto-Roundup im Trinkwassersystem von Argentinien? Weil wie nach Angabe von Monsanto das Pflanzenschutzmittel Roundup gespritzt wurde. Der Regen spülte das Roundup aus den Boden ins Trinkwassernetz - schon ist die Katastrophe da, Monsanto als Hersteller zuckt nur mit den Schultern und fertig. So schafft man sich das nächste Problem.

Setzt Euch mal ein wenig mit mir in Verbindung, ich habe mich in den letzten Monaten ausgiebig damit auseinandergesetzt und muss Euch mal einige völlig überholte Vorstellungen austreiben, die sich gründlich ins Gegenteil verkehrt haben!

Es grüßt - 8) Franz (Marlinblue)

Franz Henneken

noch was. . .

Beitragvon Franz Henneken » Mittwoch 8. August 2007, 13:38

. . . noch was zum Thema!

Wie schon Silvia im Posting "Tödlicher Sprit" und anderem geschrieben hat, sind die Folgen noch viel weitreichender, vor allem für's produzierende Gewerbe bis zu den Bauern. Es ist schon jahrelang üblich, dass solche Farmer, die sich nicht der Gentechnik anschließen, gezielt in den Bankrott getrieben werden - von Monsanto durch völlig irre Lizenzverträge! Und die Staaten? Sehen einfach nur zu und tun nichts gegen diese Praktiken. Anschließend wird das Land an hörige Unternehmer verkauft, alles ganz gesetzestreu! Der Kaufpreis geht natürlich an Monsanto.

Dies passiert seit rund 15 Jahren in den USA und Kanada. So sind in Saskatchewan laut dem Journalisten Bertram Verhaag seit flächendeckender Einführung der Gentechnik die Hälfte aller Farmen innerhalb von zwei Jahren bankrott gewesen!

Total irre, was ich hier erzähle? Eigentlich schon, wenn nicht alles die Wahrheit wäre. Ich kann es Euch schriftlich als PDF geben, eine Untersuchung des Zentrums für Nahrungsmittelsicherheit (CFS) in den USA.

Nur des "Spasses" halber, macht Euch einfach mal daran es zu lesen!

Es grüßt - 8) Franz (Marlinblue)

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Beitragvon rote Zora » Mittwoch 12. März 2008, 09:10

Todeszone durch Biosprit

Im Golf von Mexiko droht durch die Herstellung von Biotreibstoff eine Naturkatastrophe. 20 000 Quadratkilometer Meeresboden sind für Tiere und Pflanzen bereits unbewohnbar.


Verantwortlich gemacht wird dafür vor allem der Maisanbau in den US-Staaten Illinois, Iowa, Nebraska und Wisconsin, der der Produktion von Ethanol zur Herstellung von Biosprit dient: Stickstoff und Phosphor aus Düngemitteln gelangen durch Ausschwemmungen über Flüsse ins Meer und verstärken dort das Wachstum von Algen. Sterben sie ab, so verfaulen sie und verbrauchen dabei große Mengen Sauerstoff, der dann den am Meeresgrund lebenden Tieren und Pflanzen fehlt. Die Folge: Kleine Fische, Krabben und andere Ozeanbewohner verlassen die „Todeszone“ – und sterben auf ihrer Flucht.


Der ganze Artikel :arrow: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/natur/umweltzerstoerung_aid_264753.html
Ein runder Gruß

Sylvia





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Franz Henneken

Beitragvon Franz Henneken » Mittwoch 12. März 2008, 14:15

Na bitte!

Wer meint, das sei alles so einfach, und was soll's, fahren wir dann eben mit Ethanol, der hat sich geschnitten. Und den Amis ist es sowieso egal, bei denen muss nur der Konsum stimmen.

Wie ich schon öfters gesagt habe, wenn auch nicht hier: Das erste, was wir tun können, ist einfach sparsamer zu sein.

Es grüßt - 8) Franz (Marlinblue)


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