Auto fahren ist kein Narren-Spiel

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Florian
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Auto fahren ist kein Narren-Spiel

Beitragvon Florian » Mittwoch 22. Februar 2006, 08:33

Bonn - Das Fahren mit Alkohol im Blut ist nur eine der Fallen, die in Karnevals- beziehungsweise Faschingszeiten auf Autofahrer lauern. Riskant kann es für einen Fahrer auch werden, wenn nicht er selbst der Alkoholsünder ist, sondern seine Mitfahrer.

Wer sich beispielsweise bereit erklärt, an einem Abend auf Alkohol zu verzichten und später die Freunde zu fahren, auf den warten womöglich andere Komplikationen - in Form der stark alkoholisierten Bekannten. Diese verhalten sich angeheitert nicht selten völlig anders als in nüchternem Zustand, so dass es während der Fahrt zu riskanten Situationen kommen kann. Grundregeln für den Umgang damit gibt es allerdings kaum. "Es kommt dabei immer auf den Einzelfall an", erklärt Alfred Fuhr, Verkehrssoziologe des Automobilclubs von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main.

"Solche Situationen haben ein Gefahrenpotenzial, über das sich die meisten Menschen gar keine Gedanken machen", so Fuhr. Wenn der angeheiterte Passagier auf der Rückbank auf die verrückte Idee kommt, dem Fahrer die Augen zuzuhalten, wird es binnen Sekundenbruchteilen lebensgefährlich. Doch schon die aufgedrehte Stimmung im Auto an sich lenkt den Fahrer immer etwas von seiner eigentlichen Aufgabe ab und vermindert die Konzentration auf den Straßenverkehr.

"Es ist wichtig, dass der Fahrer gleich am Anfang klare Regeln aufstellt und Konsequenzen androht", heißt es beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Zu klären ist dabei, welches Verhalten von den Passagieren erwartet wird - und was geschieht, wenn die Grenzen überschritten werden. "In letzter Konsequenz kann man darauf hinweisen, dass die Passagiere aussteigen müssen, wenn ihr Verhalten nicht mehr akzeptabel ist", so der DVR.

Die Entscheidung darüber sollte ein genervter Fahrer allerdings nicht spontan treffen - denn Betrunkene sind auch zu Fuß großen Gefahren ausgesetzt. "Beim Überqueren einer Straße können sie nicht einschätzen, wie schnell sich ein Auto nähert", warnt Fuhr.

Marion Steinbach, Sprecherin der Deutschen Verkehrswacht (DVW) in Bonn, rät daher, nicht gleich alle Insassen aussteigen zu lassen, wenn sie betrunken über die Stränge schlagen. "Ein Rausschmiss kann gefährlich sein. Man sollte zunächst an den Straßenrand fahren und versuchen, die Mitfahrer vernünftig zu stimmen." Erst wenn sich nichts ändert, ist der Rausschmiss unvermeidbar - aber an einem Taxistand oder einer Bushaltestelle, von wo aus die Betrunkenen mit anderen Verkehrsmitteln nach Hause fahren können.

Allerdings gilt die närrische Zeit vor allem als jene Zeit, in der nicht nur Mitfahrer, sondern auch viele Fahrer selbst unter Alkoholeinfluss stehen. Jedes Jahr steigt laut dem ADAC in München an den Karnevalswochenenden die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist. Probleme mit der Polizei kann es außerdem bereits geben, wenn im Blut eines Autofahrers nur 0,3 Promille nachgewiesen werden. "Das trifft dann zu, wenn die Beamten den Eindruck haben, dass die Fahrsicherheit beeinträchtigt ist", bestätigt Marion Steinbach.

Die Experten warnen davor, sich bewusst an eine gewisse Alkoholgrenze "heranzutrinken". Außerdem gibt es keine Grundregeln, wann welche Promillegrenze erreicht ist. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Ebenfalls nicht zu spaßen ist mit dem Thema Restalkohol: Ein paar Stündchen Schlaf reichen nicht, um wieder komplett nüchtern zu sein. "Unter günstigen Voraussetzungen baut der Körper etwa 0,1 Promille Alkohol pro Stunde ab", erklärt Marion Steinbach. Günstig bedeutet, dass der Mensch sportlich und außerdem noch gut ausgeruht ist. Selbst wenn dies zutrifft, sind also acht Stunden Nachtruhe erforderlich, um 0,8 Promille abzubauen. Abgesehen davon ist es ein Irrglaube, dass morgens auf dem Weg zur Arbeit nicht mit Verkehrskontrollen der Polizei zu rechnen ist. Gerade in der Karnevalszeit werden die Kontrollen intensiviert.

Das Fahrrad als Behelfs-Fortbewegunsgmittel für den Weg zur großen Feier ist übrigens nur bis zu einem gewissen Grad eine Alternative. Nach exzessivem Alkoholkonsum ist nicht nur der Gleichgewichtssinn gestört, sondern auch beim Radeln die Fahrerlaubnis in Gefahr, warnt der DVR: Ab der Grenze von 1,6 Promille kann auch ein Radfahrer den Autoführerschein verlieren.

quelle: www.web.de
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Florian

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