Die Autos von morgen können sehen

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rote Zora
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Die Autos von morgen können sehen

Beitragvon rote Zora » Freitag 27. Juni 2003, 08:54

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Der Sensor eines Stauassistenten im Kühlergrill eines Audi


Zu kurzer Abstand auf der Autobahn, überfahrene Stopschilder, übersehene rote Ampeln - bei den Autos der Zukunft kann das alles nicht mehr passieren. Sie greifen selbstständig ein, können sehen und miteinander kommunizieren. Und was macht der Fahrer noch?
Eine schwere silbergraue Mercedes-Limousine fährt in voller Fahrt auf ein Stoppschild zu. Der Fahrer scheint die Kreuzung nicht zu erkennen, ein Unfall ist unausweichlich. Plötzlich quietschende Reifen, eine Vollbremsung ohne Zutun des Fahrers. Das Auto kann sehen, es hat das Stoppschild erkannt und rechtzeitig reagiert.

Was wie Zukunftsmusik klingt, könnte schon in wenigen Jahren alltäglich sein. Einen Prototyp mit der beschriebenen Technik präsentierten Wissenschaftler des vom Bundesforschungsministerium mit 32 Millionen Euro geförderten Vierjahresprojekts "Invent" (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) am Donnerstag in Bonn. "Invent", eine Initiative von 23 Autoherstellern, Elektronikunternehmen und Forschungsinstituten, soll das Autofahren in Zukunft entspannter und sicherer machen, zugleich aber den vorhandenen Straßenraum besser nutzen.

Ein weiterer zur Halbzeit von "Invent" bereits funktionsfähiger Prototyp kann das verdeutlichen: Zwei Audis fahren in kurzem Abstand hintereinander her. Vollautomatisch richtet der zweite Wagen seine Geschwindigkeit nach dem ersten. Muss dieser anhalten, stoppt auch das zweite Auto ohne Einwirkung des Fahrers.

Dieses System, der Stauassistent, soll auch noch um eine automatische Richtungssteuerung ergänzt werden. Autofahrer könnten sich dann ganz entspannt elektronisch in den Stau einkoppeln und sich bis in die Nähe ihres Ziels treiben lassen. Da die Automatik die Sicherheitsabstände auf das erforderliche Minimum reduzieren könnte, würde auch die Nutzung des vorhandenen Straßenraums optimiert: Es passen einfach mehr Autos und Lastwagen in den gleichen Straßenabschnitt, ohne Unfallrisiko.


Noch zehn Jahre bis zur Serienreife

Zwischen zwei bis drei und zehn Jahren - je nach Komplexität der zahlreichen Projekte - dürfte es nach Angaben der Wissenschaftler noch dauern, bis Ergebnisse der Forschungsarbeiten in der Serien der Autohersteller einfließen. Grundsätzlich soll das Auto der Zukunft durch eine Vielzahl von Sensoren - Kameras, Radar, Laser, Infrarot - sozusagen sehen, den Fahrer vor Fehlern warnen und diese nötigenfalls durch aktives Eingreifen verhindern können.

Zu den Projekten gehört zum Beispiel auch ein System, das vor Spurwechseln oder dem Ausfahren aus einer Parklücke durch ein rotes Blinken am Rand des Außenspiegels warnt, falls Kollisionsgefahr mit einem grade überholenden Auto bestünde. Damit es gar nicht erst zu Staus im bisherigen Ausmaß kommt, sind bessere Navigationssysteme in der Entwicklung. Sie sollen auf Staubildungen mit automatischer Routenänderung reagieren und zum Beispiel auch verhindern, dass Verkehr durch beruhigte Zonen geleitet wird. Da die Autos der Zukunft außerdem per Funk ständig auf einige hundert Meter Daten austauschen sollen, kann auch ein plötzlicher Stau hinter der nächsten Kurve rechtzeitig angezeigt werden.


Fahrerloses Fahren nicht mehr das Ziel

Bei alldem soll der Fahrer weiterhin aktiv sein Auto lenken. Die Vision des fahrerlosen Fahrens sei nicht mehr das Ziel, sagte Programmkoordinator Eberhard Hipp. Vielmehr sollten die neuen Systeme wie zum Beispiel auch der Kreuzungsassistent, der Einordnen, Abbiegen und Überqueren zum Teil unübersichtlicher Kreuzungen sicherer machen soll, den menschlichen Fahrer unterstützen und nur im Notfall selbst eingreifen. Automatische Flugzeuglandungen zeigten, dass Technik unter Umständen zuverlässiger sei als der Mensch, meinte Hermann Schunk vom Forschungsministerium.

Die Forscher rechnen mit Preisen von 2.000 bis 3.000 Euro für erste Systeme, die zunächst als Zubehör in der automobilen Oberklasse angeboten werden dürften. Aber die Vergangenheit habe gezeigt, wie schnell neue Sicherheitssysteme sich auch in kleineren Autos verbreiten könnten, erinnerte Schunk an die schnelle Einführung des Airbags.




Quelle: rp-online
Ein runder Gruß
Sylvia


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