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Florian
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Winterreifentest

Beitragvon Florian » Donnerstag 2. November 2006, 01:08

Mittwoch, 1. November 2006
Winterreifentest
Wer spart, rutscht

Nur Winterreifen sind nach Ansicht des ADAC geeignet, Schnee und Matsch auf den Straßen zu trotzen und damit der seit Mai gültigen Vorschrift zu genügen, wonach "bei Kraftfahrzeugen die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen ist". Deshalb hat der ADAC aktuell 32 Modelle in den Dimensionen 185/60 R 14 und 195/65 R 15 getestet, darunter auch fünf Ganzjahresreifen und 13 günstige Discount-Modelle. Das Ergebnis: Nur vier der Premium-Winterreifen erhielten das ADAC-Prädikat "besonders empfehlenswert". Also kein einziger Vertreter mit Ganzjahresanspruch und kein Billigangebot. Im Gegenteil: Laut ADAC sind mehr als die Hälfte der No-Names ihr Geld nicht wert.

"Wir haben in diesem Jahr das erste Mal auch Billigprodukte getestet und haben katastrophale Ergebnisse erhalten", sagt ADAC-Mitarbeiterin Maxi Hartung dem Nachrichtensender n-tv. "Von No-Name-Produkten für 30 bis 40 Euro sollte man die Finger lassen. Da stimmt die Gummimischung nicht. Da stimmt vielleicht die Profiltiefe auf den ersten Blick, aber die Abnutzung ist sehr hoch. Gerade bei Reifen, die der einzige Bezugspunkt zwischen Auto und Straße sind, sollte man nicht auf den Geldbeutel schauen, sondern ein gutes Produkt kaufen und sich im Fachhandel beraten lassen, damit einem selber nichts passiert."



In der Dimension 185/60 R 14 für Fahrzeuge wie Fiat Punto, ältere Opel Astra und Renault Mégane sowie VW Golf III und Polo ist das Niveau bei den ausgewiesenen Winterspezialisten erfreulich hoch. Das Prädikat "besonders empfehlenswert" erreichten das Allroundtalent Blizzak LM20 von Bridgestone, der brandneue Michelin Alpin A3, der mit hervorragenden Verschleißwerten glänzt, der Continental WinterContact TS 800 (bester Nässe-Grip) und der Pirelli Snowcontrol.

Bei den Ganzjahresreifen hat sich gezeigt, dass es praktisch unmöglich ist, Reifen zu konstruieren, die im Sommer und Winter zu den Spitzenreitern zählen. Im Grunde handelt es sich bei neukonstruierten Ganzjahresreifen um verkappte Winterreifen, die im Sommer nur mit relativ schwachen Leistungen aufwarten können. Das ADAC-Urteil für den Sommerbetrieb lautet deshalb für alle Ganzjahresreifen im Test nur "bedingt empfehlenswert".

In der Dimension 195/65 R 15 für Fahrzeuge wie Audi A4, Mercedes C-Klasse oder VW Golf waren im aktuellen Test nur Billig-Alternativen am Start, wie sie vom Reifenhandel, Verbrauchermärkten oder auch im Internet angeboten werden. Auch zwei runderneuerte Fabrikate (Rigdon und Respa) wurden untersucht. Je nach Angebot kann man gegenüber Premium-Marken bis zu 150 Euro pro Reifensatz sparen. Doch das Testergebnis zeigt: Die meisten Billig-Reifen sind ihr Geld nicht wert. Lediglich der Sava Eskimo S3 kann empfohlen werden. Ob er allerdings ein wirkliches Schnäppchen darstellt, darf angesichts seiner relativ hohen Verschleißanfälligkeit bezweifelt werden. Doch die Fahrer von Golf V und Co. brauchen nicht zu verzagen. In dem im vergangenen Jahr in der ADACmotorwelt veröffentlichten Test der Premiumvertreter der Dimension 195/65 R 15 T gab es viermal eine Spitzenbewertung.

Reifenknappheit?

Winterreifen werden nach Einschätzung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) zur Mangelware. Die bevorstehende Mehrwertsteuer-Erhöhung und die in die Straßenverkehrsordnung aufgenommene Winterreifen-Pflicht hätten zu einer stark erhöhten Nachfrage geführt. "Viele Händler haben bereits jetzt Probleme, Reifen zu bekommen", sagt Geschäftsführer Peter Hülzer. Wenn es wirklich kalt werde, spitze sich diese Situation wahrscheinlich weiter zu. Insbesondere bei preiswerten Fabrikaten seien die Lager schon jetzt teilweise geräumt. Fehlende Winterbefreiung kann neuerdings Verwarngelder und sogar einen Punkt im Flensburger Zentralregister zur Folge haben.

"Ich kann die Industrie langsam nicht mehr verstehen", sagte Hülzer. Es seien zwar für diese Saison rund 1,5 Millionen mehr Winterpneus produziert worden, aber das reiche bei weitem nicht aus. "Man konnte damit rechnen, dass es diesen Run auf Winterreifen gibt", sagte Hülzer. Die Industrie habe aber offenbar dennoch gezögert, weil nicht klar gewesen sei, ob die "Geiz-ist-geil-Mentalität" anhalte oder ob es zu dem von der Gesellschaft für Konsumforschung prognostizierten Mehrwertsteuer-Kaufrausch kommt.

Hülzer rät Autofahrern auch deshalb zur Eile, weil es schon jetzt neben den Lieferengpässen zudem bei den Montageterminen Wartezeiten gebe. "Einige Händler sind schon eine Woche im Voraus ausgebucht, wenn es kalt wird, kann es sein, dass Kunden bis zu drei Wochen auf einen Werkstatt-Termin warten müssen."

Zudem sei es möglich, dass wegen der Knappheit auch die Preise noch anziehen. "Bisher liegen die Preise leicht über Vorjahresniveau", sagte Hülzer, in dessen Verband bundesweit 1.800 Händler mit insgesamt 3.500 Filialen organisiert sind. "Die Industrie habe die Preise um durchschnittlich drei Prozent erhöht.

Er geht davon aus, dass sich derzeit auch die Sparsamkeit vieler Autofahrer im Frühjahr niederschlägt. "Da haben viele einfach ihre alten Winterreifen weiter gefahren." Deshalb seien in diesem Jahr eine Million weniger Sommerreifen verkauft worden. Insgesamt liege der geschätzte Gesamtabsatz für 2006 mit knapp 48 Millionen Pneus leicht über Vorjahresniveau. "Wir könnten wahrscheinlich mehr verkaufen, wenn wir mehr hätten", sagte Hülzer.

quelle: www.n-tv.de
Viele Grüße von
Florian

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