Die Höhe eines Wolkenkratzers
Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2006, 10:05
Folgende Geschichte erzählt man sich noch heute an der Universität in Kopenhagen:
Während der mündlichen Prüfung in Physik wurde die Aufgabe gestellt: "Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit einem Barometer feststellt."
Ein Kursteilnehmer antwortete: "Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatz des Barometers, senken dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers zum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entspricht der
Höhe des Gebäudes."
Diese Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, dass der Kursteilnehmer sofort entlassen wurde. Er appellierte an seine Grundrechte, mit der Begründung, dass seine Antwort unbestreitbar korrekt war. Die Universität ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden. Der urteilte, dass die Antwort in der Tat korrekt war, aber kein wahrnehmbares Wissen von Physik zeige.
Um den Fall zu beenden wurde entschieden, den Kursteilnehmer erneut zu prüfen und ihm sechs Minuten zuzugestehen, innerhalb derer er zumindest minimale Vertrautheit mit den Grundprinzipien von Physik zeigen sollte.
Für fünf Minuten saß der Kursteilnehmer still da, den Kopf nach vorne, in Gedanken versunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, dass die Zeit lief, worauf der Kursteilnehmer antwortete, dass er einige extrem relevante Antworten parat hatte, sich aber nicht entscheiden könne, welche er verwenden solle. Als ihm nochmals zur Eile geraten wurde, antwortete er schließlich:
"Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers nehmen, es über den Rand fallen lassen und die Zeit messen, die es braucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H = 0.5 g x t im
Quadrat berechnet werden. Das Barometer jedoch wäre dahin!
Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, es hochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wolkenkratzers. Anschließend ist es eine einfache Sache, unter Zuhilfenahme der proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen.
Wenn Sie aber in einem hohem Grade wissenschaftlich sein wollten, könnten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassen wie ein Pendel - zuerst auf dem Boden, dann auf dem Dach des Wolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen Wiederherstellungskraft T = 2 pi im Quadrat (l/g).
Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äußere Nottreppe besitzt, gehen Sie da einfach hinauf, haken die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängen ab und zählen oben zusammen.
Wenn Sie aber bloß eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dann können Sie selbstverständlich das Barometer benutzen, um den Luftdruck auf dem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen. Der Unterschied
bezüglich der Millibare führt Sie zur Höhe des Gebäudes.
Aber: Da wir ständig aufgefordert werden, die Unabhängigkeit des Verstandes zu üben und wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifel viel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu
sagen: "Wenn Sie ein nettes neues Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier. Vorausgesetzt Sie sagen mir die Höhe dieses Wolkenkratzers."
Angeblich war der Name des Kursteilnehmers war Niels Bohr. Für seine "Verdienste um die Erforschung der Struktur der Atome" verlieh man ihm 1922 den Nobelpreis in Physik.
Während der mündlichen Prüfung in Physik wurde die Aufgabe gestellt: "Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit einem Barometer feststellt."
Ein Kursteilnehmer antwortete: "Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatz des Barometers, senken dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers zum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entspricht der
Höhe des Gebäudes."
Diese Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, dass der Kursteilnehmer sofort entlassen wurde. Er appellierte an seine Grundrechte, mit der Begründung, dass seine Antwort unbestreitbar korrekt war. Die Universität ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden. Der urteilte, dass die Antwort in der Tat korrekt war, aber kein wahrnehmbares Wissen von Physik zeige.
Um den Fall zu beenden wurde entschieden, den Kursteilnehmer erneut zu prüfen und ihm sechs Minuten zuzugestehen, innerhalb derer er zumindest minimale Vertrautheit mit den Grundprinzipien von Physik zeigen sollte.
Für fünf Minuten saß der Kursteilnehmer still da, den Kopf nach vorne, in Gedanken versunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, dass die Zeit lief, worauf der Kursteilnehmer antwortete, dass er einige extrem relevante Antworten parat hatte, sich aber nicht entscheiden könne, welche er verwenden solle. Als ihm nochmals zur Eile geraten wurde, antwortete er schließlich:
"Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers nehmen, es über den Rand fallen lassen und die Zeit messen, die es braucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H = 0.5 g x t im
Quadrat berechnet werden. Das Barometer jedoch wäre dahin!
Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, es hochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wolkenkratzers. Anschließend ist es eine einfache Sache, unter Zuhilfenahme der proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen.
Wenn Sie aber in einem hohem Grade wissenschaftlich sein wollten, könnten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassen wie ein Pendel - zuerst auf dem Boden, dann auf dem Dach des Wolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen Wiederherstellungskraft T = 2 pi im Quadrat (l/g).
Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äußere Nottreppe besitzt, gehen Sie da einfach hinauf, haken die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängen ab und zählen oben zusammen.
Wenn Sie aber bloß eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dann können Sie selbstverständlich das Barometer benutzen, um den Luftdruck auf dem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen. Der Unterschied
bezüglich der Millibare führt Sie zur Höhe des Gebäudes.
Aber: Da wir ständig aufgefordert werden, die Unabhängigkeit des Verstandes zu üben und wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifel viel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu
sagen: "Wenn Sie ein nettes neues Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier. Vorausgesetzt Sie sagen mir die Höhe dieses Wolkenkratzers."
Angeblich war der Name des Kursteilnehmers war Niels Bohr. Für seine "Verdienste um die Erforschung der Struktur der Atome" verlieh man ihm 1922 den Nobelpreis in Physik.