Klinsmann fürchtet keine Nachwirkungen für WM

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Florian
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Klinsmann fürchtet keine Nachwirkungen für WM

Beitragvon Florian » Dienstag 14. Februar 2006, 06:30

Berlin - Jürgen Klinsmann hat den ersten kräftigen Dämpfer bei seinem Erneuerungs-Kurs abgehakt, weitere Nachwehen fürchtet er aus dem Gerangel um die Einstellung des DFB-Sportdirektors nicht.

Der Fußball-Bundestrainer bastelte auf dem Flug zurück in seine Wahlheimat Los Angeles schon wieder an seinen Plänen für das erste Länderspiel des Jahres am 1. März in Italien. «Wir sind absolut gerüstet, bringen auch eine gewisse Lockerheit und Humor mit», sagte Klinsmann der dpa und betonte, dass seine WM-Mission keinesfalls gestört sei. Acht Tage vor der Partie in Florenz will er wieder in Deutschland sein und nach den Champions League-Spielen am 21. und 22. Februar seinen Kader nominieren.



Der Bundestrainer ist sich nicht erst nach den Erfahrungen der letzten Tage bewusst, dass bis zum WM-Eröffnungsspiel am 9. Juni in München gegen Costa Rica weitere Debatten auf ihn, den Trainerstab und seine Spieler zukommen werden, auch wenn er von sofort an keinerlei Energie mehr in Zukunfts-Planungen über die WM hinaus stecken will. «Wir lassen uns von solchen Diskussionen in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Die Einflüsse von außen können wir nicht beeinflussen. Was wir tun können, ist, uns in Richtung WM auf die Arbeit auf dem Platz zu konzentrieren», erklärte der 41-Jährige, der noch immer tief enttäuscht vom DFB-Präsidium ist, das seinen weiteren Erneuerungs-Plänen mit einem Sportdirektor Bernhard Peters nicht akzeptierte.

Klinsmann sprach von Unfairness, da die Entscheidung gegen Peters und für Matthias Sammer schon gefallen sei, bevor er sein Konzept überhaupt vortragen und erläutern konnte. «Es war eine Entscheidung der Funktionärs-Ebene über die sportliche Ebene», sagte der Bundestrainer. Vor allem für Bierhoff, der per Handschlag seinen Vertrag mit dem DFB bereits bis 2010 verlängert hat, war dies ein Schlag ins Gesicht. Denn der Manager hatte die Konzepte vorangetreiben, denen das DFB-Präsidium dann nicht folgte.

Auch die Äußerungen von DFB-Vizepräsident Rolf Hocke in der «Frankfurter Rundschau» weisen darauf hin, dass bereits im Vorfeld Absprachen gegen die Pläne von Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff gelaufen sind: «Wir haben die Stoßrichtung vorher abgesprochen.» Dass einigen DFB-Altfunktionären schon zuvor Klinsmanns Reformen zu weit gegangen waren, offenbarte Hockes Ergänzung. Der DFB-Vize sprach im Zusammenhang mit den Erneuerungen des Bundestrainers von «mancher Kröte», die «wir schlucken mussten».

Dass nach knapp 19 Monaten seine Vorstellungen offenbar nicht in den Köpfen einiger Funktionäre aus DFB und Liga angekommen sind, will Klinsmanns in seine persönliche Entscheidung für die Zeit nach der WM mit einbeziehen. «Es ist erschreckend, wie viele Leute auf den Zug aufspringen und sich zu Dingen äußern, die sie gar nicht kennen», monierte Klinsmann. Die Chancen für eine Vertragsverlängerung als Bundestrainer scheinen zumindest nicht gestiegen. Doch jetzt gibt er sich kämpferisch, auch um seinen WM-Kandidaten ein klares Signal zu vermitteln: «Es ist wichtig, dass die Spieler sehen, die Trainer sind locker drauf, lassen sich nicht durcheinander bringen und unnötig nerven. Wir ziehen das Dinge durch und sind überzeugt, dass wir eine gute WM spielen.»

Die Berührungspunkte mit Sammer, der am 1. April als Sportdirektor beim Verband beginnt, werden sich bis zur WM in Grenzen halten. Klinsmann will dennoch in den nächsten Tagen den Kontakt zu Sammer suchen, auch um dessen Motivationen und Vorstellungen als Sportdirektor kennen zu lernen. Den DFB soll die Lösung Sammer nach Angaben der «Stuttgarter Nachrichten» bis 2011 angeblich pro Jahr eine Million Euro kosten. Der Verband kommentierte das offiziell nicht. Dagegen stellte Mediendirektor Harald Stenger klar, dass für Sammer kein Assistent vorgesehen sei. Andere Berichte «entbehren jeder Grundlage», betonte der DFB-Sprecher.

quelle: www.web.de
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Florian

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