Vertrags-Gespräche: Bierhoff fordert mehr Einfluss

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Florian
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Vertrags-Gespräche: Bierhoff fordert mehr Einfluss

Beitragvon Florian » Dienstag 21. Februar 2006, 04:35

Berlin - Nach der bitteren Niederlage im Machtkampf um den Sportdirektor fordert Oliver Bierhoff eine deutliche Ausweitung seiner Kompetenzen, bevor er seinen Vertrag beim DFB bis 2010 verlängert.

Noch gibt es keine schriftliche Vereinbarung über die WM in diesem Jahr hinaus, die vor drei Monaten getroffene mündliche Einigung mit DFB-Präsident Theo Zwanziger reicht Bierhoff nach der Verpflichtung von Matthias Sammer offensichtlich nicht mehr aus. "Nachdem ich gesehen habe, wie die Sache mit dem Sportdirektor lief, ist es für meine Arbeit wichtig, dass ich gewisse vertragliche Voraussetzungen habe", sagte der Manager dem Fachmagazin "kicker".



Der ehemalige DFB-Kapitän strebt unter anderem eine Stimme im Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an und will damit direkt in die Machtzentrale des Verbandes. Dazu müsste sogar die Satzung des Verbandes geändert werden. "Wenn man Vertrauen zu jemanden hat, kann man beruhigt gewisse Kompetenzen zuteilen", betonte Bierhoff. Als weitere entscheidende Punkte verlangt er ein von ihm verwaltetes Finanz-Budget und ein klares Vorschlagsrecht bei der Neuverpflichtung des Bundestrainers oder dessen Entlassung. "Einen Ablauf wie beim Sportdirektor möchte ich künftig vermeiden", betonte Bierhoff.

Gegen die von Bierhoff ausgearbeitete Konzeption und gegen das Interesse von Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte das DFB-Präsidium Sammer statt Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters zum neuen Sportdirektor gemacht. Für den Manager ein klares Zeichen, "dass wir nicht ganz frei die sportliche Linie vorgeben können". Nun folgte die Reaktion: "Ich muss meine Ideen umsetzten können. Dazu möchte ich gewisse Kompetenzen haben", erklärte Bierhoff. "All das, was Oliver Bierhoff gesagt hat, ist auch in unseren Gesprächen zur Vertragsverlängerung angesprochen worden", sagte dazu am Montag DFB- Chef Zwanziger.

Der geschäftsführende Präsident signalisierte Aufgeschlossenheit gegenüber Bierhoffs Vorstellungen: "Ich bin immer für Einbinden statt Ausgrenzen. Die Nationalmannschaft ist für den DFB sehr wichtig. Nach einem Beschluss des DFB-Bundestages 2004 laufen ohnehin Gespräche über eine Strukturreform", ergänzte Zwanziger. Falls die Verlängerung mit Bierhoff noch platzen würde, droht die gesamte Umstrukturierung und bei der Nationalelf noch vor der WM zu scheitern. Daran kann auch die Verbandsspitze nicht interessiert sein.

"Wir dürfen nicht verschiedene Inseln im DFB entstehen lassen, sondern müssen gemeinsam eine Corporate Identity für den deutschen Fußball entwickeln", sagte Bierhoff. Den Vorgaben der sportlichen Leitung der Nationalelf in dieser Frage müsse sich auch der neue Sportdirektor Sammer unterordnen. Wenn nicht, "bedarf es eines Machtwort des Präsidenten", unterstrich Bierhoff.

Zwanziger bemühte sich um die Glättung der Wogen und will Bierhoff bitten, ein Treffen zwischen Bundestrainer und Sportdirektor zu organisieren, in dem die Streitpunkte der vergangenen Wochen ausgeräumt werden sollen. Einen Zeitpunkt dafür gibt es laut DFB aber noch nicht. Klinsmann wird zum Champions League-Spiel des FC Bayern gegen den AC Mailand wieder in Deutschland erwartet. "Ich bin überzeugt, Klinsmann und Sammer werden zusammen finden. Die Alternative, nur Gleichgesinnte zu verpflichten, hätte zu Friedhofsruhe geführt", sagte Zwanziger.

Der DFB-Präsident hat inzwischen selbst erste Weichen im Nachwuchsbereich gestellt. Die Verbandstrainer Horst Hrubesch (U 19) und Paul Schomann (U 16) könnten ihren Verträge um ein Jahr verlängern. Ulli Stielike (U 20), dessen Kontrakt ebenfalls zu Saisonende ausläuft, bekam bisher kein neues Angebot. "Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen", erklärte DFB-Mediendirektor Harald Stenger dazu. Sammer soll übrigens dem DFB-Beobachterstab bei der WM, der überraschend von Ex-Bundestrainer Berti Vogts koordiniert wird, nicht angehören.

quelle: www.web.de
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Florian

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