Einmal ernst gemeint: Was taugen Billig-Grills?
Die Grillsaison hat bereits begonnen. Um aber die Steaks und Würstchen wirklich genießen zu können, braucht man das nötige Equipment. Also ein guter Zeitpunkt sich einen neuen Grill zuzulegen. In Bau- und Supermärkten gibt es vom Rundgrill bis zum Säulengrill alle Varianten und diese sogar billig für unter 50 Euro. Doch billig ist nicht immer gut und kann im Falle von Grills sogar gefährlich sein. Das ARD-Magazin Plusminus hat neun preisgünstige Grills getestet und sogar vom TÜV-Rheinland überprüfen lassen. Ergebnis: "Von den neun Testkandidaten hätte keiner im ersten Anlauf von uns ein Prüfzeichen bekommen", so TÜV-Sprecher Ralf Diekmann gegenüber dem Sender. Die Grills waren schlecht verarbeitet, sie standen nicht stabil oder erhitzten sich zu schnell.
Eine Stunde Grill aufbauen
Bei vielen Geräten war bereits der Aufbau kaum zu bewerkstelligen. Entweder war die Gebrauchsanweisung unverständlich, wie beim Rundgrill von Landmann (8,49 Euro) oder beim Grillwagen von Outdoor (29,95 Euro). Bei einigen Modellen fehlte auch das zum Aufbau nötige Werkzeug, sodass sieben der neun Grills erst nach einer Stunde einsatzbereit waren. Zwei Geräte ließen sich jedoch innerhalb von wenigen Minuten installieren: Der Dreibein-Schwenkgrill von Gruber (45,98 Euro) und der Holzkohlegrill von Dancook (19,96 Euro).
Wenig stabil und brandgefährlich
Kippt ein glühender Grill um, kann es zu Verbrennungen oder sogar Bränden kommen und nicht zuletzt geht das Grillgut verloren. Deshalb ist die Standfestigkeit ein wichtiges Kriterium. Im Test stellte der TÜV die Grills auf eine schräge Fläche und belastete die Geräte mit 18 Kilo Gewicht. Zwei Geräte fielen hierbei durch, oder besser um: wie zum Beispiel der Rundgrill von Outdoor (4,98 Euro). Der Rundgrill von Landmann konnte gar nicht auf der Schräge getestet werden - beim Belegen mit Gewichten drohte er zusammenzubrechen.
Vorsicht: Schnittwunden!
Schlecht verarbeitetes Material steht oft über und ist scharfkantig. Bei Aufbau, Betrieb und Reinigung kann man sich deshalb unangenehme Kratzer oder sogar schmerzhafte Schnittwunden zuziehen. Beim Grillwagen von Outdoor (24,95 Euro) waren die Teile so scharf, dass die Tester ein Stück Papier entlang der Kanten mühelos schneiden konnten. Ebenso scharf: der Aschenfang beim Dreibein-Schwenkgrill von Gruber.
Bei Grillen werden die Griffe heiß
Ein Grill wird zwar heiß, aber dennoch sollte er beim Betrieb an bestimmten Stellen berührt werden können. Also füllten die Tester die Geräte mit Kohle und maßen die Temperatur an der Außenwand und an den Griffen. Besonders negativ fiel der Holzkohlegrill von Dancook auf. Dessen Griffe wurden 180 Grad heiß, laut TÜV sind maximal 55 Grad zulässig.
Kein gesundes Grillen möglich
Wenn beim Grillen Fett oder Marinade in die Glut tropfen, verdampft diese und krebserregende Stoffe gelangen ins Essen. Das kann man durch indirektes Grillen vermeiden, also das Grillgut nicht direkt über der Kohle erwärmen. Gute Geräte in der Preisklasse um die 100 Euro bieten diese Möglichkeit, nicht jedoch die getesteten Grills. Bei keinem war gesundes Grillen möglich. Fazit des Tests: Achten Sie schon beim Kauf darauf, dass das Gerät stabil ist, dass keine scharfen Kanten überstehen und wie weit die Griffe vom Rost weg sind, damit Sie sich nicht die Finger verbrennen.
Quelle:
http://onleben.t-online.de/c/78/42/14/7842144.html